Mit selbstgemachtem Waldmeistersirup lassen sich feine und erfrischende Getränke machen. Einfaches Rezept mit wenigen Schritten.
Sirup aus Waldmeister machen
Der charakteristische Eigengeschmack von Waldmeister eignet sich gut für die Zubereitung erfrischender Getränke. Als Grundlage dafür dient etwa das heutige Rezept für Waldmeistersirup.
Der Waldmeistersirup lässt sich in wenigen Schritten herstellen und danach mehrere Monate lagern. Um leckeren Saft zu servieren, gießt man ihn dann nur noch mit Wasser auf.
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Wo man den Waldmeister findet
In Europa wächst "wilder" Waldmeister in den nördlichen und östlichen Gebieten sowie in Mitteleuropa . Man findet ihn dort in schattigen Wäldern. Da sich die Pflanzen leicht vermehren, stößt man unter Umständen auf richtige Waldmeister-"Felder".
Wer Waldmeister erntet, sollte aufgrund der Schadstoffe durch den Verkehr auf Pflanzen in Straßennähe verzichten. Generell gilt: Die gepflückten Pflanzen gewissenhaft reinigen und waschen.
Zudem kann man Waldmeister auch im eigenen Garten und sogar im (etwas größeren) Topf auf dem Balkon kultivieren. Auch hier fühlt er sich in schattigen und nicht zu warmen Orten am wohlsten.
Darf der Waldmeister bereits blühen?
Waldmeister wächst im Wald und im Garten. Man sollte ihn jedenfalls noch vor der Blüte ernten. Die besten Monate dafür sind meist März und der April, je nach Gebiet und Höhenlage auch noch der Mai.
Für den bekannten Eigengeschmack entscheidend ist der Gehalt an Cumarin. Das ist ein Bitterstoff, der (in geringer Dosierung) auch für die gesundheitsfördernde Wirkung des Waldmeisters verantwortlich ist. Je "reifer" die Pflanze ist, desto mehr Cumarin beinhaltet sie.
Aber: Zu viel Cumarin kann wiederum zu Kopfschmerzen führen und wirkt sich in hohen Dosen negativ auf die Leber aus.
Blühender Waldmeister sollte deshalb nicht mehr verarbeitet werden.
Was man beim Verarbeiten vom Waldmeister beachten sollte
Wer im Wald oder im Garten am Waldmeister riecht, wird schnell feststellen, dass der typische Waldmeistergeruch fehlt. Das Aroma entwickelt sich nämlich erst dann, wenn die Pflanze gepflückt wurde und eine kurze Zeit lang welkt.
Deshalb gehört Waldmeister zu den wenigen Kräuterarten, die nicht unmittelbar frisch verarbeitet werden sollten. Das liegt ebenfalls am Cumarin: Die Pflanze setzt den Wirkstoff erst beim Welken frei.
Wie man Waldmeister welken lässt
Es ist wichtig, dass man das Kraut nach dem Pflücken gewissenhaft reinigt und anschließend trocknet. Danach sollte man den Waldmeister zu Sträußchen binden und über Nacht welken lassen.
In dieser Zeit bildet sich das typische Aroma des Waldmeisters aus. Jetzt ist das Kraut bereit dafür, weiterverarbeitet zu werden.
Welche Farbe hat Waldmeister-Sirup?
Der fertig zubereitete Waldmeister-Sirup ist für gewöhnlich leicht gelblich gefärbt, je nachdem wieviel Zitronensäure bzw. Zitronensaft im Rezept verwendet wurden.
Oft wird Waldmeistersirup noch grüne Lebensmittelfarbe für eine bessere Optik hinzugefügt. Persönlich halte ich von diesem Schritt nicht viel und lasse gerne alle unnötigen Zutaten bei der Zubereitung weg.
Waldmeistersirup selber machen
Zutaten
- 15-20 Stängel Waldmeister
- 3 Bio-Zitronen
- 1 kg Zucker
- 1 l Wasser
- 5 g Zitronensäure
Zubereitung
- Den Waldmeister gründlich reinigen und waschen, dann trocknen lassen. Zwei kleine Sträußchen binden, dann für 1-2 Tage antrocknen lassen.
- Eine Zitrone in Scheiben schneiden.
- Wasser und Zucker in einem Topf aufkochen.
- Von der Hitze ziehen und zuerst die geschnittene Zitrone hinzugeben, dann beide Sträußchen kopfüber in den Zuckersirup hängen und für etwa 4-6 h ziehen lassen. Die Stängelenden (die besonders viel Curamin enthalten) sollen dabei nicht in die Zuckerlösung eintauchen.
- Anschließend Waldmeister und Zitronenscheiben entfernen und den Sirup durch ein feinmaschiges Sieb gießen.
- Die übrigen zwei Zitronen auspressen und den Saft und auch die Zitronensäure nun hinzugeben.
- Den Waldmeistersirup nun nochmals sprudelnd aufkochen, dann in sterile kleine Flaschen abfüllen und gut verschließen.
- Abkühlen lassen, dann kühl und dunkel lagern.
- Servieren: Etwas Sirup mit Wasser aufgießen. Nur kleine Mengen davon genießen.
Amalie says
Liebe Elli,🌿
was für ein schöner Artikel. Habe mich gerade sehr gefreut, über alles was Du da geschrieben hast. Bin nämlich gerade von der morgendlichen Gassi-geh-Runde mit meinem Igor zurückgekommen und wir haben heute den ersten Waldmeister so richtig im Wald wahrgenommen. 🌿 Beziehungsweise fiel mir auf, dass er wohl kurz vor der Blüte steht. Endlich weiss ich nun, wie man das typische Aroma vom Waldmeister einfangen kann. Ich wusste nämlich nicht, dass er das erst durch das Trocknen so richtig entwickelt. Da werden Igor und ich gleich die nächsten Tage im Wald ein wenig Waldmeister sammeln und anschließend Sträußchen binden. 🌿
Liebe Grüße aus dem Wohnzimmer,
Amalie 🌿
lieberbacken says
Liebe Amalie,
Vielen lieben Dank für deine Worte! Darüber habe ich mich auch sehr gefreut. Ich hoffe, du hattest noch Freude mit den Waldmeister-Sträußchen 🙂 LG Elli