Topinambur ist vielseitig, köstlich und auch einfach anzubauen. Alles was du zum gesunden Wurzelgemüse wissen musst, erfährst du im heutigen Beitrag.
In den letzten Jahren hat Topinambur wieder Einzug in Supermärkte, Bioläden und auf unsere Essteller gehalten. Nachdem er über Jahrhunderte als Nahrungsmittel fast schon in Vergessenheit geraten ist, feiert die Sprossenknolle derzeit ein regelrechtes Comeback.
Im Mittelpunkt des Interesses stehen generell vor allem seine positiven gesundheitlichen Aspekte und der einfache Anbau im Garten. Grund genug, sich den Topinambur näher anzusehen!
Woher kommt Topinambur?
Topinambur wurde von den indigenen Völkern Nordamerikas kultiviert. Über französische Einwanderer gelangte die Pflanze dann zu Beginn des 17. Jahrhunderts nach Europa, wo es schnell eine große Nachfrage nach den Knollen gab - dementsprechend viele Topinambur-Felder schossen zu dieser Zeit aus dem Boden.
Früher: Topinambur als exklusives Nahrungsmittel
Topinambur-Speisen waren nach ihrem Export nach Europa vor allem in Frankreich sehr angesagt. Und gerade in der Anfangszeit war dieses Nahrungsmittel vor allem den gehobenen Schichten der europäischen Höfe zugänglich.
Nachdem aber einige Jahrzehnte später die Kartoffel ebenfalls den Weg über den Atlantik nach Europa gefunden hatte, sanken Nachfrage und Anbau in ganz Europa rapide.
Topinambur-Anbau heute
In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist der professionelle Anbau heute sehr überschaubar - aber in vielen Gärten erfreut sich die Pflanze dennoch großer Beliebtheit.
Und das liegt nicht nur an ihrem freundlichen Erscheinungsbild, das (richtigerweise!) sofort eine Verwandtschaft zur Sonnenblume vermuten lässt. Denn die Knollen sind eine hervorragende Zutat für viele Speisen.
Topinambur selber anbauen
Der Gartenanbau von Topinambur ist ebenso einfach wie ergiebig. Im Prinzip können die Knollen genauso gesät werden wie Kartoffeln. Am besten eignet sich dafür ein sonniger Standort.
Generell kann das Wurzelgemüse zu jeder Jahreszeit gesät werden. Um aber noch in derselben Saison ernten zu können, sollte die Einsaat im Frühjahr, je nach Temperatur bereits schon im März, spätestens Mitte Mai, stattfinden.
Die Tiefe beim Einsäen beträgt etwa ca. 10 cm. Die Knollen im Abstand von mind. 30 cm in die Erde legen, großzügig mit Erde überschütten und gut angießen. Ab Herbst können die Knollen dann geerntet werden - und zwar den ganzen Winter über!
Übrigens findest du auch dem Blog noch weitere Garten-Themen, wie z.B. 5 Rezeptideen zur Zitronenmelisse, Basilikum vermehren oder auch zur Kapuzinerkresse:
Rezepte zur Verarbeitung von Kapuzinerkresse | Pesto-Rezept, Samen einlegen, ...
So ergiebig ist der Anbau
Topinambur ist eine mehrjährige Pflanze: Wer im Herbst einige Knollen in der Erde lässt, kann sich in der nachfolgenden Saison erneut auf die Ernte freuen.
Besonders toll: Er stellt kaum Ansprüche. Auch die Kälte im Winter kann ihm kaum etwas anhaben. Wer einmal Topinambur sät, hat mehrere Jahre lang Freude an der Pflanze.
Das bedeutet allerdings auch, dass er sich ohne Aufsicht schnell und unkontrolliert vermehrt. Wer im Herbst bzw. Winter nicht die gesamten Knollen erntet, sondern für die nächste Saison welchen in der Erde belässt, sollte unbedingt Wurzelsperren setzen. Ansonsten „übernimmt“ der Topinambur im Handumdrehen große Teile des Beetes und ist kaum mehr wegzubringen.
Es gibt noch einen „Geheimtipp“, um die Knollen größer werden zu lassen: Dafür werden einfach die Blüten der Pflanze entfernt; dann konzentriert sich die Pflanze ganz auf das Wachstum ihrer Wurzel.
Wie Topinambur die Gesundheit fördert
Die „Geheimwaffe“ des Topinambur ist ein Ballaststoff namens Inulin. Inulin zählt zu den Präbiotika, die das Wachstum von wichtigen Darmbakterien wie etwa Laktobazillen positiv beeinflussen. Das ist extrem gut für die Verdauung.
Die Voraussetzung, dass das gelingt, liegt in einer besonderen Eigenschaft von Inulin: Mit der in ihm gespeicherten Energie (Kalorien) kann der Körper nichts anfangen, darum kommt es praktisch unverdaut durch Magen und Dünndarm in den Dickdarm. Dort, im Dickdarm, ist es dann eine perfekte Nahrungsquelle für lebenswichtige Darmbakterien.
Das heißt im Umkehrschluss: Durch den Verzehr von Topinambur ergibt sich zwar ein natürliches Sättigungsgefühl, der Körper selbst kann sich aber daraus kaum Kalorien holen. Somit schlagen wir mit Topinambur zwei Fliegen mit einer Klappe: Gut für die Verdauung, gut für die Figur.
Rezeptideen mit Topinambur
Die Schale ist essbar und muss für die Rezepte nicht unbedingt geschält werden. Die Knollen dazu gründlich bürsten und waschen. In Rohkostsalaten ist es aber etwas feiner, wenn man die Schale grob entfernt.
Topinambur schmeckt etwas "nussig" - ein Geschmack, den man auf den ersten Blick vielleicht nicht erwarten würde. Er eignet sich hervorragend für rohköstliche Salate, aber auch zum schnellen Anbraten in der Pfanne, als Zutat in Suppen oder als knuspriges Ofen-Gemüse.
Fünf Rezeptideen
- In einem Salat (z.B) roh essen
- Mit Zwiebeln und Knoblauch anbraten
- Suppe kochen
- In Scheiben schneiden, mit etwas Öl bepinseln und im Ofen knusprig backen
- Pfannengericht mit anderem Gemüse
Wie kommt Topinambur bei dir in der Küche zum Einsatz? Verrate es mir gerne in den Kommentaren!
Interessierst du dich für alte Gemüsesorten? GEO hat dazu eine interessante Slide-Show erstellt.
Kommentar schreiben